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Titus Wolfe: Ho-Ho-Kus N.J. (Review)

Artist:

Titus Wolfe

Titus Wolfe: Ho-Ho-Kus N.J.
Album:

Ho-Ho-Kus N.J.

Medium: CD
Stil:

Sanfter Roots- und Blues-Rock

Label: Blue Rose Records / Edel
Spieldauer: 43:11
Erschienen: 18.09.2015
Website: [Link]

Eine Widmung, die mehr als tausend Kritiker-Worte sagt:
„Ein Album, das in Erinnerung an WILLY DeVILLE entstand.“
Der mit 59 Jahren am 6. August 2009 viel zu früh an Hepatitis C und Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorbene amerikanische Roots-Rock- und Blues-Musiker, der auf die Frage nach seiner Inspiration ausdrücklich betonte, dass ihn nicht die BEATLES, aber JOHN LEE HOOKER und JOHN HAMMOND beeinflussten, gilt für viele Musikerkollegen als großes Vorbild - so auch für TITUS WOLFE, der mit „Ho-Ho-Kus N.J.“ ein DeVILLE-Gedenkalbum voller eigener Songs sowie einem LITTLE FEAT-Song und zwei DeVille-Cover-Versionen vorlegt, die garantiert auch WILLY DeVILLE beeindrucken würden.
Denn dieser so einsam klingende WOLFE verfügt über eine gänzlich auf der DeVille-Wellenlänge liegende Eigenschaft, die der Musikexpress, nachdem der Rolling Stone DeVilles Debüt-Album 1977 gerade zum Album des Jahres auserkoren hatte, wie folgt beschreibt: „Seine Stimme ist rau, trocken, aufregend und dreckig, und in ihr schwingt die sinnliche Anmache, die uns Hörer zittern lässt.“ Ungelogen dürfte man einen ganz ähnlichen Satz zum Gesang und der stimmlichen Intensität von TITUS WOLFE schreiben, auch wenn die Stimme in seltenen Moment fast etwas zu brüchig erscheint!

Hört man TITUS WOLFE singen und musizieren, verbindet man ihn sofort mit dem typisch amerikanischen Blues-Rock, der allerdings vorrangig die ruhigen Töne streichelt, glaubt aber kaum, dass dieser Musiker in Frankfurt Main geboren wurde und heute in Berlin lebt. Wie gerne würde man ihn doch an die Seite solcher Musiker wie J.J. CALE oder sogar JOHNNY CASH stellen, auch wenn er nicht ganz dessen gesangliche Qualität erreicht, aber einige seiner Songs tatsächlich die Atmosphäre von Cashs „American Recordings“ ausstrahlen. Melancholie mit einem Hang zu tiefer Traurigkeit macht das Album aus, welches nach dem New Jersey‘ Tonstudio, wo es produziert wurde, benannt ist. Ganz selten kommt auch eine fröhlich-beschwingte Stimmung auf - so wie bei „Wild, Wild World“, das uns mit einer gehörigen Portion musikalischem Optimismus aus „Ho-Ho-Kus N.J.“ entlässt: „In a wild world I‘ll stay“!

Selbst das Fernsehen ist bereits auf TITUS WOLFE aufmerksam geworden. Wenn am 2. Oktober dieses Jahres der Film „Pampa Blues“ läuft, wird nicht nur besagter Song darin zu hören sein, auch den kompletten Soundtrack hat TITUS WOLFE gemeinsam mit RALF WIENRICH dafür komponiert. Doch das ist eine andere Baustelle, auf der sich Wolfe sehr wohl fühlt, da er schon ausgiebig bei Musiken für Film, Fernseher und Radio sowie bei einigen Hörbüchern mitgewirkt hat.

Damit Wolfes Album-Debüt eine noch authentischere DeVille-Note erhält, wirken auf „Ho-Ho-Kus N.J.“ mit DAVID J. KEYES, KENNY MARGOLIS und BORIS KINBERG gleich drei Musiker aus der ehemaligen WILLY DeVILLE-Band mit. Vielleicht liegt das ja auch daran, dass sie erkannten, mit TITUS WOLFE einen durchaus würdigen Nachfolger für DeVille gefunden zu haben. Dieses Album jedenfalls ist der anschauliche und anhörbare Beweis dafür: „I write your name / In the clouds and drift away / My heart can‘t break / Cause you always stay here with me“ (Your Name In The Clouds). Der Name in den Wolken heißt garantiert WILLY DeVILLE. Und während er aus den Wolken schaut, wird er angenehm überrascht hören, dass TITUS WOLFE auf ganz spezielle Art seinen Platz einzunehmen versucht. Und vielleicht bzw. hoffentlich sogar Erfolg damit hat.

FAZIT: Auf „Where Roses Grow“ singt TITUS WOLFE: „In nights long and deep / Where red roses grow“ - Wolfe ist so eine rote „Nachtrose“, die auf das Grab von WILLY DeVILLE gepflanzt wurde und die sich auf genau diesem Grund unglaublich entfalten kann.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3846x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Your Name In The Clouds
  • Too Far Gone
  • Guru For A Dime
  • Heaven Stood Still
  • Where Roses Grow
  • A Trip Nowhere
  • Calling Your Name
  • Angel‘s Don‘t Lie
  • The Trouble You Must Have Seen
  • Willin‘ (feat. JOE LYNN TURNER)
  • Wild, Wild World

Besetzung:

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